1. Mannschaft ’12

Rückblick aus Sicht des Spielers Gsponer Samuel auf die Saison 2012

Nach nächtelangem Konditionstraining, quer durch die Innenstadt von Gamsen und dem  anliegenden Wald, sowie nach unzähligen schweisstreibenden Stunden in der Turnhalle, war die Mannschaft bereit für die neue Saison. Der Ansporn war da, der Winter zu Ende. Endlich konnte der Rasen betreten werden, welcher trotz dem harten Winter in einem top Zustand war. Es brauchte nicht lange und die Mannschaft fühlte sich wieder pudelwohl auf dem Grün. So wurden die Trainingsspiele vor der Saison problemlos bestritten, ja gar gewonnen. Es folgte das Vorbereitungsturnier, welches unserer Mannschaft und anderen ausgewählten DM-Mannschaften die Möglichkeit gab, an Taktik, Spiel und Technik zu feilen. Am Ende dieses Tages war der SVG wieder einmal um ein paar Tore und einer Salamiwurst reicher. Ob diese Form für die bevorstehende Saison reichen würde, sollte sich bald herausstellen.

Die erste Runde im Cup wurde mit einem klaren 6:1 Erfolg ohne Probleme überstanden. Nun stand der Meisterschaftsbeginn an und manch einer stellte sich zugleich die Frage, ob man aus Zeitgründen den Spielplan des letzten Jahres kopiert hat. Denn der erste Gegner war wie die Jahre zuvor der FC Inter Wiler. Zufälle soll es ja bekanntlich geben und dass es ein hartes Spiel geben würde, war ebenfalls klar. Die Partie begann gar nicht nach unserem Geschmack und nach gerade mal 5 Minuten durfte man erneut anspielen. Durch eine Leistungssteigerung seitens der Gamsner kam man noch auf 4:2 heran. Doch am Ende der Partie stand das überraschend hohe Endresultat von 7:2 auf der Anzeigetafel.

Es war kein Tief, aber zumindest eine Delle im Gamsner Punktediagramm. Das Startspiel hinterliess nicht nur moralische Spuren sondern auch verletze und angeschlagene Spieler soweit das Auge reichte. Und der nächste Gegner wartete schon. Dass klein gewordene Mannschaftkader wurde kurzfristig mit neuen und frischen Spielern aufgestockt. Somit konnte man in Mund mit einem breiten Kader antreten. Die Idee von Anspielen und gehen» konnte erneut verdrängt werden. Anpfiff, Abpfiff, 3:1 lag man zur Halbzeit zurück. Erstmals Tee und den Kopf nicht hängen lassen. Und siehe da. Mit viel Fleiss und Einsatz kämpfen wir uns in die Partie zurück. Wir holten Tor um Tor auf und am Schluss konnten wir den verdienten 6:4 Sieg einfahren. Nun galt es den Schwung vom Samstagspiel in die zweite Runde des Cups mitzunehmen. Was uns auch sehr gut gelang und der FC Simplon II war chancenlos. Das Spiel endete mit 12:2.

Die Dampflok SV Gamsen gewann an Tempo. Randa bekam dies zu spüren und ging ohne Punkte, dafür aber mit fünf Gegentoren nach Hause. Neues Wochenende, neues Glück: Die Reise nach Unterbäch stand bevor. Eines war sicher, die Katastrophe vom letzten Jahr sollte sich nicht wiederholen. Doch es kam wie es kommen musste. Das erste Tor erzielte zwar Gamsen, jedoch leider ins eigene Tor. Weiterspielen» hiess die Devise, aber geändert hat sich nicht viel. Es war schlichtweg ein rabenschwarzer Tag für den SV Gamsen, bei dem nichts oder milder gesagt nicht viel ging. Mit einer 5:2 Niederlage trat man den Heimweg an. Auch Niederlagen gehören zum Fussball und nach dem Motto Don’t worry, be happy» versuchte man die Moral der Mannschaft wieder aufzubauen.

Opfer dieses Moralschubes war der FC Moosalp Törbel, welcher kam, sah und mit einer 6:2 Niederlage wieder gehen musste. Und auch Herbriggen verlor in Gamsen 0:2. Ausserdem bekam Bürchen mit einer 6:3 Niederlage im Cup diese Moral zu spüren. Somit war wieder alles im Lot. Nächster Gegner war das Schlusslicht Grächen. Die Leichtigkeit der letzten Wochen schien wie verflogen. Mit Fehlpässen und Ballverlusten wurde der Match zur Qual und der Gegner brachte unnötige Härte ins Spiel. Was unsere Mannschaft immer wieder aus dem Konzept brachte. Deshalb führte unser Gegner der FC Grächen fünf Minuten vor Schluss mit 3:2. Der Match schien schon verloren. Doch auch in Grächen bewies unser Team Moral und wendete die Niederlage mit zwei Toren in den letzten Minuten ab. Enttäuschte Gesichter auf der einen Seite, Erlösung pur auf der anderen. Das Spiel wurde mit 3:4 in Grächen abgepfiffen. Am Mittwoch ging es Richtung Ausserberg, wo wir im Cuphalbfinal gegen ein Spitzenteam der A Gruppen standen. Nach einer zu ängstlichen ersten Halbzeit lag man 2:0 zurück. Kurz nach der Pause fiel gar das 3:0. Die Partie schien gelaufen. Doch raffte sich unsere Mannschaft nochmals auf und man kam auf 4:2 heran und konnten den grossen Favorit mehrmals in Schwierigkeiten bringen. Leider wurden gute Chancen ausgelassen, um dem Spiel nochmals eine Wende zu geben. Das Schlussresultat fiel deshalb mit 5:2 etwas zu hoch aus.

Eine Woche später sah der treue Zuschauer ein vertrautes Bild auf dem Sportplatz ARA in Gamsen. Der FC Grächen war zu Gast. Natürlich hatte man das letzte Auswärtsspiel noch nicht vergessen. Auf dem heimischen Platz zog das Heimteam dann auch gekonnt sein Spiel auf. Die Konsequenz war ein 10:3 Sieg für Gamsen. Unglaublich war dies, weil es zur Pause gerade mal 2:2 stand.

Topmotiviert wurden nach der Sommerpause die ersten Trainings absolviert. Und auch die Ergebnisse der Trainingsspiele zeigten auf, dass die Mannschaft nun bereit war den Kampf um den Titel wieder aufzunehmen. Eingekleidet im neuen Tenü stand die Partie gegen Herbriggen an. Da wir in der Vorrunde den Platz als Sieger verlassen konnten, dachten wir es würde in dieser Partie gleich ablaufen und unterschätzen unseren Gegner gewaltig. Es kam wie es kommen musste und Herbriggen gewann überraschend und deutlich hoch mit 5:1. Ein idealer Start sieht anders aus. Auch der nächste Spieltag machte das Ganze nicht einfacher mit dem Auswärtsspiel in Törbel. Dort wurde uns bewusst, wie sehr wir unseren Platz in Gamsen zu schätzen wissen. Denn was dort oben auf uns wartete, glich einem Acker. Dieser Acker wurde während des Spiels erneut umgepflügt. Unsere Mannschaft konnte ihren technischen Fussball nie aufziehen und der Platz liess keinen schönen Fussball zu. Mit viel Glück erreichte die Gamsner ein 3:3 Unentschieden. Mehr lag an diesem Tag einfach nicht drin.

Die vergangenen Spiele zeigten auf, dass die Mannschaft technisch gut spielte, taktisch aber eine Veränderung notwendig war. Weshalb sich Trainer Elmar Schöpf für ein neues Spielsystem entschied und dies zusammen mit der Mannschaft einstudierte.

Es folgte der Match gegen Unterbäch. Der Systemwechsel hatte seine Wirkung nicht verfehlt. So spielte das Team lange Zeit ruhig und konzentriert auf Abwehr. So wurden keine Konter eingefahren und der Gegner musste laufen. Zum Zusehen war die Partie lange Zeit nicht geeignet. Kurz vor der Pause erhöhten Gamsen den Druck und begann Tempo zu machen. Mit Erfolg, denn kurz danach stand es 1:0 für den SV Gamsen. In der Halbzeit wurde gewechselt, was für die Druckphase immens wichtig war. Die Gäste wurden müde und begannen Fehler zu machen. Zeit für die Offensivkräfte des SVG. Wir nutzten die uns gebotenen Gelegenheiten und machten Tor für Tor. Der Ehrentreffer für Unterbäch war nur noch Resultatkosmetik. Das Spiel war zugunsten des SVG gelaufen und der Walliser Bote vermerkte in der folgenden Woche: SV Gamsen Unterbäch 5:1.

Das gleiche System wurde auch die Woche darauf angewandt. Auf dem verhältnismässig grossen Terrain in Randa wurde viel gelaufen, für manch ein Schuh sogar zu viel. Diese Laufarbeit wurde jedoch mit Erfolg gekrönt. 2:4 stand es am Schluss und somit wuchs der Punktestand von Gamsen um weitere 3 Punkte.

Spieltag Nummer 13 und somit schon der zweitletzte Match. Mund stand vor der Tür. Und diese Partie verlief irgendwie anders als geplant. Durch eine schlechte Chancenverwertung kam Mund besser in die Partie hinein und traf relativ früh zum 0:1. Ein anstrengender Match begann und es schien als würde man sich nach endlosen 80 Minuten mit einem 3:3 trennen. In der allerletzten offiziellen Spielminute bekam der SV Gamsen noch ein Eckball. Normalerweise ist der SV Gamsen bei dieser Standartsituation eher ungefährlich, doch in dieser Partie traf man schon einmal via Corner. Und siehe da, auch bei diesem Eckball traf der SVG zum hochverdienten 4:3 Sieg. Der zweite Platz war gesichert.

Trotzdem wollte man im letzten Spiel gegen den Leader Inter Wiler noch einmal alles geben. Die Partie verlief ausgeglichen und beide Mannschaften spielten vorsichtig. Es war zu sehen, das kein Team als Verlierer vom Platz gehen wollte. Die Zuschauer sahen einen technisch guten Fussball von beiden Seiten und das Ergebnis von 0:0 ging voll in Ordnung. Dieses Spiel zeigte auch, das die Mannschaft des SV Gamsen jederzeit mit den Spitzenteams mithalten kann.

Mit dem zweiten Platz und dem Einzug in den Cuphalbfinal kann man durchaus auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken. Mit den erreichten 29 Punkten wäre man in den vergangen Jahren problemlos aufgestiegen.

Zu einer erfolgreichen Saison und deren Gestaltung braucht es immer viele Personen die Wochenende für Wochenende vollen Einsatz leisten und bei denen ich mich recht herzlich bedanken möchte:

Im Goal isch klar, Renato. Merci ane Sportchef, Goalie und Easy-Linieprinter. Hinnena es  merci an  zSämi, z Tiji, z Aari fer iresch starch defensiv leischtig und die Geduld wa schie gebrücht hent. Ufer 6er Position wellti dum Elmi und dum Cyril danke fer irsches notwendig defensivverhalte sowie de Impulsa noch Vorna. Im Mittelfäld wellti danke dum Nanzi, äs het das güet gmacht als Käpten, und üssena dum Märti und dum Joggi, fer z Tempo und die zweikämpf im Mittelfäld. Und vorna an ische Stürmer danke fer die Goal, es merci an z Stefi, z Pädi, Sämi G. und z Fredy. Züesätzlich no dum Elmi als Erfolgstrainier, merci und bis negschjahr.

Zum Schluss no es grosses Merci ans Walti und z Röbi wa der Platz heint gmacht, an alli wa iner Kantina heint mitgholfe, ischi Mätch sind cho lüege und im Training heint mitgmacht. Plus no en gratulation an die Dame fer de gegwunne Cupsieg. Jetz hani gleubs alle gedankt, falls ich epper vergässe hä, nix fer ungüet und merci.

Samuel Gsponer
Spieler SVG